Bevor es an die Beantwortung dieser Fragestellung geht, soll noch ein kleiner Exkurs in die Welt der Mechanik diese Problematik verdeutlichen.
Mit einem „Knacken“ ist er dabei!
Bei einem Drehmomentschlüssel handelt es sich um ein handgeführtes Werkzeug, bei dem mittels eines voreingestellten Drehmoments eine Kraft ausgelöst wird. In diesem Fall ist es eine Verschraubung. Sobald das Drehmoment erreicht wurde, ertönt ein unüberhörbares Signal, das sich meist in einem Klick- oder Klack-Geräusch hörbar äußert. Nun kann davon ausgegangen werden, dass die Verschraubung über das gewünschte Anzugsmoment verfügt. Aber wie oft sollte ein Drehmomentschlüssel knacken? In der Regel genügt ein einmaliges Knacken des Drehmomentschlüssels, der anzeigt, dass alles ok. ist. Da „doppelt“ ja immer besser hält, kann das Festsitzen der jeweiligen Verschraubung noch einmal kontrolliert werden.
Slipper, Knick- oder Knack-Schlüssel?
Die Kontrollmechanik ist also das „A“ und „O“ bei einem Drehmomentschlüssel Test. Heute verfügt das „Drehmomentschlüssel-Konsortium“ über eine Vielzahl von unterschiedlichen Systemen, zu denen Slipper, Knick-und Knack-Schlüssel gehören. Die sogenannten Knick-Schlüssel finden heute weniger Verwendung, denn, wenn das eingestellte Drehmoment erreicht ist, zerbrechen sie oder knicken ab, wie der Name sagt, und verhindern so ein Überdrehen.
Dieses wird aber auch bei den Slippern vermieden, da sie über eine gute Kontrollmechanik verfügen. Bei Erreichen des voreingestellten Grenzwertes, schlupfen sie ohne zusätzliche Kraftübertragung auf die Schraube durch und verhindern so ein Überdrehen.
Hält man allerdings nach der häufigsten Form von Drehmomentschlüsseln Ausschau, dann wird schnell deutlich, dass es sich um sogenannte Knack-Schlüssel handelt. Eine alte Weisheit besagt nun, dass ein Werkzeug immer so gut agiert, wie der Handwerker es nutzt. Sicherlich, keine neue Erkenntnis, aber bei einem Drehmomentschlüssel durchaus von Interesse. Wenn sich der Handwerker nun dem Drehmoment-Grenzwert nähert, sollten seine Bewegungen gleichmäßig und ruhig ausgeführt werden, um den Auslösepunkt der Kontrollmechanik sicher zu erkennen. Gibt es das erste Klickgeräusch, muss das Schrauben sofort unterlassen werden, da es sonst zu einer Überlastung der Schraubverbindung kommt, die sie wiederum unsicher machen kann.
Allerdings kommt dem „Knacken“ nicht die primäre Bedeutung zu, die ihm immer nachgesagt wird. Eine genauso große Bedeutung kommt dem Umstand zu, dass der Drehmomentschlüssel auf den niedrigsten Einstellwert zurückgestellt wird, falls er nicht mehr benötigt wird. In der Regel ist dies die Ausgangslage (Null). Somit wird die Mechanik, die sich im Inneren des Drehmomentschlüssels befindet, entlastet, und damit ist eine lange Lebensdauer vorprogrammiert, die ja bekanntlich im Sinne des Erfinders liegt.
Abschlussfazit
Die Frage: „Wie oft sollte ein Drehmomentschlüssel knacken?“ kann also mit der Antwort: „Einmal ist im Sinne des Erfinders ausreichend, aber wie sagt man so schön, doppelt hält besser!“ beantwortet werden.